Kleine Geschichte der nigrischen Sahara

Seit vielen Milliarden Jahren ...

dreht sich die Erde um die Sonne und erlebt seitdem geologische und klimatische Veränderungen.

Im Norden des Nigers im Aïr und der Region um Agadez folgten auf Gletscher Meere, dann Flüsse und Seen, Steppen und schließlich die Wüste. Heute ist das nahezu vegetationslose Aïr-Gebirge ein Eldorado für Geologen: Von Gletschern gerundete Kiesel auf fossilem Meeresboden, vulkanische Schlote und Bergspitzen, versteinerte Lavaströme, Marmor und große Felswände aus Sedimentgesteinen. Gewaltige tektonische Umschichtungen führten zur Entstehung komplexen Ringformationen der Bagzane-Berge und des Tamgak-Bergs, sowie der blauen Berge und der Felsen von Ilékane, wo ehemals horizontale Marmorschichten senkrecht gestellt wurden.

Vor 100 Millionen Jahre ...

Dinosaurierskelett bei Tiguiditbestand die Landschaft von Ingall über die Felsen von Tiguidit bis nach Gadoufaoua aus weiten Ebenen, Sümpfen, Wäldern, Seen und Meer, in denen Dinosaurier, Krokodile, Schildkröten und Fische lebten. Einige Saurier waren 20 Meter lang und wogen 22 Tonnen.
50 Kilometer von Agadez entfernt lief ein Dinosaurier im Sumpf und hinterließ 16 Fußspuren mit 50 cm Durchmesser im Lehmboden, also ob es gestern gewesen wäre.
Ebenso findet man dort viele versteinerte Bäume, die auf dem Boden liegend mehr als 10 Meter lang sind und 1 Meter Durchmesser haben.

Vor 5 Millionen Jahren ...

erschien der erste Hominide.

Vor nur 450.000 Jahren ...

beherrschte er das Feuer.

Vor 8000 Jahren ...

Pfeilspitzebegann er verschiedene Werkzeuge zu fertigen und sich in sozialen Gruppen zu organisieren um zu jagen und anzubauen. Er ritzte und malte Bilder auf Felsen.

Freunde der Archeologie werden begeistert sein - aber fassen Sie nichts an! Vom Aïr bis zum Djado und nach Kawar, überall finden sich Zeugnisse von seßhaften Menschen, die in vegetationsreicher Landschaft Jagd, Fischfang und Ackerbau betrieben.
In der Wüste überdauern die vielfältigen prähistorischen Spuren der Vorzeit, zum Beispiel in Tafassasset: Tierskelette, Werkzeuge wie Äxte, Pfeile, Hacken, Messer aus Feuerstein, Mühlsteine, Mörser, Tonscherben. Grabhügel aus der Adrar-Chiriet-Epoche.
Felsgravuren und -malereien findet man in Iwellen, Dabous, Anakom, Tezirzeït und im Djado.

Heute ...

bestimmen die Prozesse der Erosion und fortschreitenden Verwüstung die Landschaft. Vegetationslose Bergmassive mit wenigen grünen Tälern, große Dünen sowie die riesige, flache und wasserlose Tenere-Wüste.
Die Jahresniederschläge liegen zwischen 0 und 150 mm im Jahr, die Temperaturen zwischen -2° und 45°. Quellen und Brunnen sind rar.
Auf die seßhafte Bevölkerung der Vorzeit, die von Jagd, Sammeln und Ackerbau lebte, folgten die Nomaden, die ihre Lebensweise an die harten Umweltbedingungen anpaßten.
Die Touareg des Aïr, die Kanouris im Kawar, die Toubous im Djado und die Peuls-Bororo im Azawak sind bis heute Nomaden, die von der Viehzucht, vom Gemüsebau oder vom Karavanenhandel leben.
Ce sont des systèmes économiques traditionnels complémentaires qui engendrent une dispersion des individus pour une meilleure gestion de l'environnement.

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aktualisiert 26.06.2006
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